Operatives Behandlungsspektrum

Operatives Behandlungsspektrum

Endoprothetischer Bandscheibenersatz der HWS

Der Goldstandard in der operativen Behandlung von degenerativen Veränderungen (Verschleißerscheinungen) im Bereich der Halswirbelsäule ist die Dekompression mit Entfernung der den Nerven komprimierenden Prozesse (Bandscheibenvorfälle, Knochenanbauten, Gelenkvergrößerungen) mit anschließenender Fusion (Versteifung) der benachbarten Wirbelkörper. Diese Fusion wurde seit den 60er Jahren zunächst mit Knochendübeln vom Beckenkamm durchgeführt. Heute haben so genannte Cages (Körbchen-Abstandshalter) aus verschiedenen Materialien den Knochendübel abgelöst um die Komplikationen an der Entnahmestelle am Beckenkamm zu eliminieren. Bei der Operation von 2 und mehr Bandscheiben oder degenerativer Instabilitäten muss zusätzlich von vorn eine Platte zur sicheren Versteifung aufgeschraubt werden. Durch diese Versteifung kann es im Verlauf zu einem fortschreitenden Verschleiß der Nachbarbandscheiben kommen. Um diese zunehmende Degeneration der Nachbarbandscheiben zu verhindern oder zu minimieren wurden in den letzten Jahren bewegungserhaltende Operationen angestrebt und zu diesem Zweck Bandscheibenprothesen entwickelt. Langzeitstudien müssen aber noch nachweisen ob diese Prothesen wirklich der klassischen oben beschriebenen Fusion überlegen sind. Ich führe seit 2007 den endoprothetischen Bandscheibenersatz mit sehr guten Ergebnissen durch. Seither wurden über 100 Prothesen implantiert. Das von mir bevorzugte Implantat ist die M6-Prothese mit einem klassischen Aufbau wie unsere natürliche Bandscheibe und 6 Freiheitsgraden in der Bewegung. Dadurch besteht nach wenigen Tagen eine uneingeschränkte Beweglichkeit der Halswirbelsäule. Es werden Bewegungsausmasse erreicht, die denen der nicht geschädigten Halswirbelsäule entsprechen. Der korrekte Sitz des Implantats ist wie im Bild zu sehen durch die aus Titan bestehenden Endplatten gut zu beurteilen.

Halswirbelsäule
  • mikrochirurgische Bandscheibenoperation mit Bandscheibenersatz durch - M6 - Bandscheibenprothese oder Fusion mit PEEK-Cages
  • Stabilisierungsoperationen bei degenerativen Instabilitäten
  • Freilegung der Halswirbelsäule mit Nervenentlastung von hinten (Foraminotomie nach Frykholm
Endoprothetischer Bandscheibenersatz der LWS

Der Goldstandard in der operativen Behandlung von degenerativen Veränderungen (Verschleißerscheinungen) im Bereich der Lendenwirbelsäule ist die mikrochirurgische Dekompression mit Entfernung der den Nerven komprimierenden Prozesse (Bandscheibenvorfälle, Knochenanbauten, Gelenkvergrößerungen) mit oder ohne  anschließenende Fusion (Versteifung) der benachbarten Wirbelkörper. Bei einer Instabilität der Wirbelsäule oder einer Spondylolisthesis (Wirbelgleiten) ist die Versteifung als Ersteingriff zwingend zu fordern, wenn die konservative Therapie versagt.
Es gibt aber auch spezielle Konstellationen die mit der o.g. Versorgung der Patienten nicht optimal behandelt werden können. Die gilt vor allem für jüngere Patienten ohne wesentlichen Verschleiß der kleinen Wirbelgelenke (Spondylarthrose).
In früheren Jahren wurden durch die Implantation von Bandscheibenprothesen nur suboptimale Ergebnisse erzielt. Das lag vor allem am Design der Prothesen. Durch den Einsatz neuer Prothesenmodelle, wie der von mir verwendeten Prothese, sind die früheren Komplikationen zu vermeiden und sehr gute Ergebnisse zu erzielen. Diese guten und sehr guten Ergebnisse sind aus meiner Sicht auf die mit der natürlichen Bandscheibe vergleichbaren biomechanischen Eigenschaften, d.h. die Bewegungsqualität dieser Prothese, zurückzuführen.
Durch die Bewegungsqualität wird beurteilt, in welchem Maße die Beweglichkeit eines funktionellen Wirbelsäulenimplantates der Beweglichkeit des gesunden Körperteils nicht nur an den Endpunkten, sondern im vollen Bewegungsumfang nahekommt. Mittels biomechanischer Tests wird eine Belastungs- /Winkelverschiebungskurve (kinematische Signatur) generiert, anhand derer die Parameter der Bewegungsqualität beurteilt werden können.
In biomechanischen Tests wurde nachgewiesen, dass die von mir verwendete Prothese gegenüber einer gesunden Bandscheibe eine vergleichbare Bewegungsqualität besitzt. Der innovative Kunstfaserring und die Nukleuskonstruktion des Implantats sind für die Simulation der physiologischen Beweglichkeit kritische Komponenten, die dazu konzipiert sind, den erforderlichen Halt und die Kontrolle zu gewährleisten, die für den natürlichen Bewegungsumfang der Wirbelsäule erforderlich sind.
Die Bandscheibenprothese kann von LWK 2 bis SWK 1 implantiert werden. Die häufigsten Indikationen finden wir in den beiden unteren Segmenten L4/5 und L5/S1. Es besteht die die Möglichkeit auch mehrere Bandscheiben zu ersetzen.

Indikationen:

  • tiefe therapieresistente Rückenschmerzen mit Discopathie (trockene Bandscheibe ohne Bandscheibenvorfall)
  • Bandscheibenmassenvorfall
  • Osteochondrose
  • als Zweiteingriff nach Bandscheibenoperationen (sog. Postnukleotomie-Syndrom) mit und ohne Rezidivvorfall (erneuter Bandscheibenvorfall an der Stelle der 1.OP)

Die Indikationsstellung zur Bandscheibenprothese unterliegt strengen Kriterien und bleibt immer eine Einzelfallentscheidung. Eine der wichtigsten Vorraussetzungen ist die über mindestens 6 Monate erfolglos durchgeführte konservative Therapie.

Lendenwirbelsäule
  • mikrochirurgische Bandscheibenoperation
  • transcutane endoskopisch assistierte Bandscheibenoperation
  • degenerative Spinalkanalstenose der Lendenwirbelsäule in mikrochirurgischer Technik
  • Stabilisierungsoperationen bei degenerativen Instabilitäten - Spondylodese offen von hinten oder minimalinvasiv
  • Kyphoplastie bei osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen im Bereich der Lendenwirbelsäule und der Brustwirbelsäule
  • Nucleoplasty bei Bandscheibenvorfällen an der Hals- und Lendenwirbelsäule
Endoskopische Bandscheibenoperation

Die endoskopische Bandscheibenoperation eine Operationen durchs „Schlüsselloch“: Schonend und wirkungsvoll

Moderne Operationsverfahren lösen klassische offene oder mikrochirurgische Eingriffe mehr und mehr ab.

Die schonendste Methode von Bandscheibenoperationen ist die endoskopische Technik, bei der die Operateure durch eine Art „Schlüsselloch“ arbeiten.

Vorteile gegenüber der mikrochirurgischen oder der offen Bandscheibenoperationstechnik sind unter anderen:

  • Eine schonende Narkose bei der der Patient nur örtlich betäubt wird und bei Bedarf eine leichte Beruhigung erhält. Eine Vollnarkose entfällt.
  • Die Operation benötigt nur einen kleinen Hautschnitt von ca. 1 cm, was ein geringeres Infektionsrisiko während und nach der OP bedeutet.
  • Durch den transforaminalen Zugang werden, im Gegensatz zur mikrochirurgischen Operation, Wirbelgelenke, Bänder und Strukturen geschont und das Risiko einer Instabilität minimiert.
  • Die zur Rehabilitation und späteren Vorbeugung dringend benötigte Rückenmuskulatur wird nicht durchtrennt.

 

Welchen Nutzen hat der Patient von dieser neuen endoskopischen Bandscheibenoperationstechnik?

  • Kleinere kaum sichtbare Narbe.
  • Geringere Gewebsverletzung auf dem Zugangsweg zum Bandscheibenvorfall sowie geringeres Risiko einer Nervenverletzung.
  • Keine Nebenwirkungen durch eine Vollnarkose.
  • Sehr kurzer stationärer Aufenthalt - auf Wunsch kann die OP auch ambulant durchgeführt werden.
  • Kürzere Genesungszeit, das heißt schnelles Wiedererlangen der Arbeitsfähigkeit.
  • Weniger Rehabilitationsmaßnahmen und hohe Lebensqualität durch geringere Schmerzmedikation.

 

Das TESSYS® System: Schlüssellochtechnik auf höchstem Niveau
Einen Meilenstein in der endoskopischen Wirbelsäulenchirurgie setzt hier die TESSYS-Methode.

Minimale Belastung– maximaler Erfolg

Wie läuft die endoskopische Bandscheibenoperation ab?

Dieses Operationssystem verwendet zur schonenden Entfernung eines Bandscheibenvorfalls einen seitlichen endoskopischen Zugangsweg über das Zwischenwirbelloch (Foramen) – nutzt also quasi einen natürlichen Einstieg. Während der Operation befindet sich der Patient in stabiler Bauch- oder Seitenlage und wird nur örtlich betäubt.

Nachdem der Arzt in minmal-invasiver Technik einen ca. 0.8 mm Durchmesser Zugang gelegt hat, wird eine Arbeitshülse (Abb. 4) eingeführt. Durch diese schiebt der Arzt das Endoskop unter Röntgenkontrolle in das Operationsgebiet. Das Endoskop verfügt über einen Arbeitskanal, durch den verschiedene feine Instrumente eingeführt werden können (Abb. 6). Damit dabei keine Nerven verletzt werden, erweitert er das Zwischenwirbelloch mit speziellen kleinen Fräserinstrumenten schonend Millimeter für Millimeter – und vergrößert dabei ein wenig die ohnehin schon vorhandene „Tür“ zum Wirbelkanal. Das Endoskop ist zusätzlich mit einer Kamera verbunden, welches gestochen scharfe Bilder vom Operationsgeschehen an einen Monitor liefert. Die verwendeten Instrumente, wie z.B. Zangen und Greifer, können somit unter ständiger Sicht betätigt werden. Eine perfekt gesteuerte Entfernung des ausgetretenen Bandscheibengewebes ist somit gewährleistet.

Schnell wieder fit: Modernste Technik macht’s möglich.

Studien belegen: Wer ein minimal-invasives, modernes Operationsverfahren wählt, ist besonders schnell wieder auf den Beinen. Die renommierte US-Forschungsklinik „The Cleveland Foundation“ bescheinigt nach der TESSYS Methode operierten Patienten einen um mehrere Wochen bis Monate beschleunigten Genesungsprozess als herkömmlich operierten Bandscheibenpatienten.

Degenerative Spinalkanalstenose

Bei Verengungen im Wirbelkanal (Spinalkanalstenose) wird grundsätzlich eine angeborene Verengung von einer degenerativen, d.h. verschleißbedingten Verengung des Spinalkanals der Lendenwirbelsäule unterschieden. Die Beschwerden des Patienten treten über einen längeren Zeitraum auf, sind meist langsam zunehmend im Gegensatz zum Akutschmerz bei Bandscheibenvorfällen. Dabei treten ausstrahlende Schmerzen vom unteren Rücken (diese können auch gänzlich fehlen) in die Beine mit Zunahme beim Laufen auf. Teilweise sind diese begleitet von Missempfindungen, Taubheit der Beine und einer Kraftschwäche. Das Kardinalsymptom des engen Kanals ist aber die Abnahme der schmerzfreien Gehstrecke ähnlich der Schaufensterkrankheit bei chronischen Durchblutungsstörungen der Beine (paVK). Bei längerem Gehen oder manchmal schon nach wenigen Schritten treten starke Schmerzen, ein Schweregefühl der Beine auf die den Patienten zwingen stehen zu bleiben.
Ein enger Spinalkanal entwickelt sich meist aus einer Kombination der folgenden Ursachen:

  • Verschleiß der kleinen Wirbelgelenke mit reaktiver Vergrößerung dieser, so dass sie in den Kanal hineinragen und die Nerven komprimieren
  • Verdickung der Bandstrukturen welche reaktiv verdickt werden im Rahmen des Verschleißes
  • Knöcherne Anbauten an Wirbelkörpern selbst
  • auch ein Bandscheibenvorfall oder eine Gelenkzyste können zu einer Einengung des Spinakanals führen


Die Therapie besteht wie häufig bei der Behandlung von Wirbelsäulenbescherden zunächst in der Ausschöpfung aller konservativen Maßnahmen (Schmerzmittel, Physiotherapie etc.). Häufig gestaltet sich die konservative Therapie aber bei der degenerativen Spinalkanalstenose sehr frustran für die Patienten da die Ursache der Beschwerden, der enge Kanal, so nich zu beseitigen ist, dann sollte die Operation durchgeführt werden. Diese erfolgt in Vollnarkose und Bauchlage über einen kleinen Schnitt am Rücken. Dabei werden die zur Einengung führenden Strukturen (Anteile der Bänder, Teile der Wirbelgelenke, Knochenanbauten etc.) unter dem OP-Mikroskop mikrochirurgisch entfernt und so eine Entlastung der Nerven erreicht. Dabei wird die Stabilität der Wirbelsäule erhalten. Gegebenenfalls kann zusätzlich eine „dynamische Stabilisierung“ durch Einbringen eines Implantates zwischen die Dornfortsätze erfolgen. Ich nutze hierfür abhängig von der Knochenstruktur und dem Patienten selbst zwei Implantate ( „interspinöses U“ und „Wallis“). Die Patienten merken meist bereits nach wenigen Tagen eine deutliche Verbesserung des Laufens und im Verlauf der Heilung und Erhohlung der Nerven eine Verlängerung der Gehstrecke, denn gerade beim älteren Patienten ist der Erhalt des Laufens bereits ein deutlicher Zugewinn an Lebensqualität.

Kyphoplastie

Bei osteoporotischen Frakturen (Wirbelbrüchen) der unteren Brust-, und Lendenwirbelsäule ist dieses Verfahren möglich. In einigen Fällen kann eine Aufrichtung des Wirbelkörpers durch die Einbringung eines Ballons in den Wirbelkörper über den Wirbelbogen erreicht werden. Danach erfolgt die Einbringung von Knochenzement in den so entstandenen Hohlraum. Das Verfahren ist minimalinvasiv und erfolgt über 2 kleine Inzisionen pro Wirbelkörper. Eine weitere wichtige Indikation für dieses Verfahren sind Wirbelkörpertumoren oder Metastasen. Durch dieses Verfahren kann schonend eine rasche Erhöhung der Stabilität des Wirbelkörpers sowie eine massive Schmerzreduktion erreicht werden.

periphere Nerven-Kompressionssyndrome

Carpaltunnelsyndrom

Hierbei handelt es sich um eine Einengung des Mittelhand Nerven (Nervus medianus) im so genannten Karpaltunnel. Leitsymptome sind nächtliches Kribbeln und Schmerzen der Hände. Falls konservative Behandlungen nicht zu einer Besserung der Beschwerden geführt haben erfolgt die operative Behandlung. Dabei konkurrieren endoskopische Techniken mit "offenen" Verfahren. Ich führe eine Miniinzision in der Hohlhand in Lokalanästhesie und Blutleere ambulant durch. Gegenüber dem endoskopischen Verfahren gewährleistet dieses Vorgehen eine optimale Sichtkontrolle und damit Sicherheit! Anatomische Nervenverlaufsvariationen können so problemlos erkannt und Wucherungen im Kanal gleichzeitig entfernt werden. Das Verfahren ist schonend, so dass es problemlos ambulant und auch bei Alleinstehenden und älteren Menschen durchgeführt werden kann.

Sulcus-Ulnaris-Syndrom

Das Sulcus ulnaris Syndrom wird durch eine Einengung des Ellenbogen Nerven (Nervus ulnaris) in einer Rinne am Ellenbogen bedingt. Leitsymptom sind Kribbeln, Gefühlsstörungen des Kleinfingers und von Teilen des Ringfingers sowie der Kleinfinger-Handkante teilweise mit einer Kraftschwäche der Hand. Der operative Eingriff erfolgt in intravenöser Regionalanästhesie und Blutleere. Dabei erfolgt eine Freilegung des Ellenbogen Nerven mit oder ohne Verlagerung des Nerven in eine kleine Tasche unter der Haut in die Ellenbeuge. Der Eingriff erfolgt ambulant.

Tarsaltunnelsyndrom

Analog zum Carpaltunnel Syndrom kommt es auch bei diesem seltenen Engpasssyndrom am Innenknöchel zu einer Einengung des Nervus tibialis. Die Symptome sind häufig uncharakteristisch. In erster Linie bestehen Kribbeln sowie teilweise Brennschmerzen im Bereich des Vorfußes und der Zehen mit Verstärkung bei Belastung. Die operative Therapie besteht in der Spaltung des einengenden Bandes, der Resektion eines Nerventumors, -ganlions oder von Narbengewebe zum Beispiel nach Frakturen.